Es ist die meist diskutierte und gleichzeitig spannendste Plattform des Jahres: TikTok! Eine Plattform ausschliesslich für die Generation Z oder doch ein vielversprechender und hoch potentieller Marketingkanal für eine breitere Zielgruppe? Bei der virtuellen Herbstausgabe der OMKB im Oktober trafen sich vier der Top-Experten der Branche zum tiefgründigen Austausch am Generation Z und TikTok Roundtable. Think11-Moderator Mario Rose führte die erfolgreichen Youngster durch die informative Diskussion. Mit dabei waren Charles Bahr, Strategic Partner Manager bei TikTok, Samuel Pemsel, Founder von SharpenMarketing, Mark Mühürcüoglu, Co-Founder, Geschäftsführer und CMO bei Sugar Daddies (Cookie Bros.), sowie Neil Heinisch, Co-Founder von PlayTheHype. Insgesamt eine beispiellose Konstellation aus Experten, die zum einen noch selbst Teil der Generation Z sind oder zum anderen mit ihrer Brand bereits auf TikTok viral gingen und grossartige Erfolge feiern.
Erfahre in unseren Recaps, worüber die Experten bei der virtuellen OMKB diskutierten und welche Chancen Sie für Unternehmen bei TikTok sehen.
Insight Cookie Bros.: Mit TikTok zum Durchbruch
Eines der Paradebeispiele, welches zeigt, dass mit Hilfe von TikTok durchschlagende Erfolge gefeiert und das Wachstum angekurbelt werden können, ist der allseits beliebte, essbare Cookieteig der Marke Cookies Bros. Mark Mühürcüoglu fasst die bisherige Erfolgsgeschichte wie folgt zusammen: “Dadurch, dass wir 2019 den REWE Startup Award gewinnen konnten, haben wir schnell an Seriosität im B2B- und auch B2C-Bereich gewonnen und konnten uns über unsere ersten grossen National-Listungen freuen. Der richtige Durchbruch beim Endkunden kam dann aber Anfang des Jahres mit TikTok.” Dabei waren die ersten Erfolge der Sugar Daddies GmbH seiner Meinung nach wohl eher als Glückstreffer zu bezeichnen. Zwar hat sich das Team gezielt nach einer geeigneten Werbeplattform umgesehen, dass TikTok das Marketing aber so stark vorantreibt, hätten die Keksteighersteller vorher nicht vermutet. Mittlerweile liegt hinter der Strategie auf der Video-Plattform jedoch harte Arbeit und der Start war intensiv. “Wir haben im Team täglich 400 bis 700 Direct Messages bearbeitet – über viele Monate hinweg. Ein harter und krasser Weg, der für viele Unternehmen wahrscheinlich eher eine Extrameile darstellt – letztlich führte er uns aber zu wertvollen Leads.” Dabei sind mittlerweile alleine zwei Teammitglieder nur mit der Umsetzung des Contents bei TikTok beschäftigt. Zwei bis drei Tage gehen für den Dreh und die Contenterstellung drauf. Daneben gehören Brainstorming-Tage und Recherche-Tage zum Arbeitsalltag bei der Sugar Daddies GmbH.
Moderator Marios Rose fragte stellvertretend für andere Unternehmer, die möglicherweise auch auf den TikTok-Marketing-Zug mit aufspringen wollen, welche Assets Mitarbeiter bräuchten, die sich tagein tagaus mit TikTok zu beschäftigen? Mark Mühürcüoglu gibt dazu an: “Zunächst muss man sich einfach mal mit der App und den Spielregeln auseinander setzen. Bei TikTok muss man polarisieren – die User möchten keinen langweiligen Content. Es braucht gute und ausgefeilte Ideen, Schlagzeilen und Videos, die man sonst nirgendwo sieht. Eine gewisse Portion “Craziness” gehört einfach dazu! Darüber hinaus braucht man ein gewisses Gespür dafür, neue Trends zu entdecken und Mitarbeiter dürfen sich nicht davor scheuen, vor die Kamera zu gehen – die User brauchen ein Gesicht bzw. Jemanden, um sich mit dieser Person identifizieren zu können. Letztlich ist es viel Fleissarbeit.”
Charles Bahr: TikTok wächst und wie wächst mein Unternehmen mit TikTok?
Charles Bahr gehört zu den jüngsten Agenturgründern in Deutschland. Seinen bisherigen Karriereweg startete der 18-Jährige mit der Gründung von Projekt Z und ist seit diesem Jahr Teil von TikTok Deutschland. Für ihn eine grossartige Möglichkeit, seine Lernkurve stetig wachsen zu lassen, da TikTok selbst noch in den Kinderschuhen stecke: Erst seit zwei Jahren ist die Plattform auf dem europäischen Markt aktiv – bleiben noch viel Platz und viele Themen, die entwickelt, ausgebaut und angepasst werden müssen. Doch wie sehen die Entwicklungen bisher aus? Wie entwickelt sich die App, wie die User-Zahl? Charles Bahr gibt uns Einblick in die Zahlenwelt: “TikTok weist eine spannende Diversität auf – gerade in den Bereichen Content und Zielgruppe. Bei den Millennials und der Generation Z, also Nutzer im Alter von 16 bis 25, haben wir in Europa in den vergangenen Monaten ein rasantes Wachstums hingelegt. Mehr als 100 Millionen aktive monatliche Nutzer verzeichnen wir hier. Aber auch ältere User finden den Weg auf die Plattform, was Hashtags wie #grandmasoftiktok zeigen, oder TikTokerinnen wie Dalia, die gemeinsam mit ihrem Vater Videos dreht. Ich denke, da werden wir auch in Zukunft noch einen spannenden Weg beschreiten.”
Bleibt als Unternehmen nur die Frage, wie die eigene Brand erfolgreich auf der Plattform platziert werden kann und wie und ob TikTok Unternehmen bei ihren ersten Gehversuchen auf TikTok unterstützen kann. Charles erklärt, wie das funktioniert: “TikTok ist insgesamt betrachtet ein Content- und kein Social Channel. Es kommt nicht darauf an, wie viele Follower du für dein Profil hast. Vielmehr geht es darum, mit coolem Content und kreativen Ideen Aufmerksamkeit zu erregen und gesehen zu werden – und das zunächst auf organischer Basis. Wir selbst versuchen, Marken bei der gesamten Journey zu unterstützen: Von der Konzeption mit unserer inhouse Kreativagentur bis zur Durchführung von Kampagnen mit der Self-Service-Plattform oder auch der Reservation Ads Produkte. Jeder, der die App öffnet, sieht als erstes das Werbeformat TopView. Das ist unsere Anzeigemöglichkeit mit 100 Prozent Share of Voice, da dieses Video quasi die gesamte TikTok Deutschland Zielgruppe erreicht. Daneben gibt es Hashtag-Challenges mit denen Marken ziemlich grosse Erfolge einfahren können. Es ist wichtig, TikTok vielleicht ein bisschen als Subkultur zu verstehen: Du als Unternehmen hast deine DNA verankert, aber wie du sie auf TikTok vermittelst, wird anders sein, als auf anderen Kommunikationskanälen. Da spielt dann in gewisser Weise das Lebensgefühl der Millennials und der Generation Z eine Rolle, welches man als Marke in diesem Umfeld verkörpern muss. Insgesamt gibt es da auf jeden Fall ziemlich viele Möglichkeiten. Mehr Infos gibt es auf der TikTok for Business Webseite.”
Doch TikTok strebt mit Marken nicht nur rein organisches Wachstum an: Seit Juni ist mit TikTok for Business auch die Plattform für Werbetreibende im deutschsprachigen Raum gestartet, im Juli ging ergänzend die Self-Service-Plattform online, wo zunächst ausgewählte Unternehmen Werbung einbuchen können. Laut Charles befinde sich das Werbegame aber noch in der Beta-Phase. Derzeit arbeite man noch an genaueren Targeting-Möglichkeiten sowie möglichen Strategien und Konzepten für Corporate Channel und Creatives.
Marken, die gerne auf TikTok werben möchten oder sich über die Möglichkeiten informieren wollen, können sich an die Experten von Think11 wenden.
Save the date: Am 16.12. geben Mario Rose und Christoph Steger Einblicke in TikTok und nehmen alle interessierten Teilnehmer dabei mit von den Funktionalitäten der App, bis hin zu aktuellen Best Cases und spannenden Ausblicken für Unternehmen. Jetzt anmelden!
Die Veranstaltung ist kostenfrei und wir gehosted von der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, der Think11 GmbH und InnoZent OWL e.V. – im Rahmen von Digital.Verbunden.