Wenn wir eine Social Plattform benennen sollen, die es in letzter Zeit so richtig geschafft hat und gerne mal Facebook, Instagram und mittlerweile auch wieder Clubhouse links liegen lässt, dann ist das TikTok. Bereits in den Jahren 2018 und 2019 gehörte die TikTok-App zu den beliebtesten der ganzen Welt: TikTok ist auf 150 Märkten und in rund 75 Sprachen verfügbar. Mit Nutzerzahlen rückt die erfolgreiche Videoplattform leider nicht so gerne heraus – dabei können sich diese, laut einiger Quellen, wirklich sehen lassen. 2020 nutzten mehr als 100 Millionen Menschen in Europa monatlich TikTok, damit hat die App ein ordentliches Wachstum hingelegt, kommt aber noch nicht an die Zahlen von Instagram und Facebook ran, wo die Anzahl monatlicher User bei circa 423 Millionen liegen. Schenkt man anderen Quellen Glauben, so soll die TikTok-Nutzerzahl in Deutschland bei ca. 10,6 Millionen Usern liegen.
Kurzer Überblick zur Geschichte von TikTok
Spulen wir aber einmal kurz zurück: Bevor die TikTok App im Google Playstore oder im App Store verfügbar war, liefen die Funktionen von TikTok im Jahr 2016 noch unter dem Namen musical.ly. Im Fokus der von der chinesischen Firma ByteDance aufgekauften App stand bereits die Verbreitung von kurzen Videos, in denen die Creator zu einem voll-playback Musikstück performen und mit verschiedenen Effekten und Filtern ihrem Video das gewisse Etwas geben konnten. Im weiteren Verlauf wurde die Marke musical.ly eingestampft. Die User wurden direkt in die TikTok-App überführt, sodass sich seit 2018 TikTok als Nachfolger am internationalen Markt etabliert. Und das zuletzt in einer wahnsinns Geschwindigkeit. Die chinesische Version von TikTok heisst übrigens Douyin und startete dort mit ähnlichen Funktionen bereits 2016.
Was ist TikTok und worum geht es eigentlich – Authentizität ist Trumpf
Videos, Videos, Videos: Egal, ob zur Unterhaltung mit lustiger Musik oder bekannten Dialogen hinterlegt, als Erklärvideos zu den neuesten Make-up-Trends oder Steuerfragen oder aber als Kochinspiration – bei TikTok swipen sich die Nutzer ganz einfach von Video zu Video. Die einzelnen Clips sind dabei bis zu 60 Sekunden lang und können mit allerhand Filtern, Sounds und Effekten bearbeitet werden. Wenn du ein eigenes Video produzieren und hochladen möchtest, suchst du dir als erstes einen passenden Sound (Musik, Dialog, Sequenzen aus Filmen, etc.) aus. Anschliessend nimmst du das Video auf, und kannst es zuschneiden sowie mit einigen Filtern und Effekten bearbeiten, um direkt danach zu posten und hoffentlich viral zu gehen. Mit passend gewählten Hashtags steigerst du die Reichweite des Videos.
Wichtigstes Charakteristikum bei der Produktion eines Videos auf TikTok ist: Authentizität. TikTok-Nutzer wollen unterhalten werden, egal, um welches Thema es geht. Dabei ist deutlich zu beobachten, dass jeder Creator seinen eigenen Stil entwickelt, mit welchem er seine Fanbase aufbaut und mit ihr agiert.
Dieses Prinzip solltest du unbedingt beachten, wenn du mit deinem TikTok Advertising durchstarten willst, vor allem auch dann, wenn du mit Creatoren zusammenarbeiten möchtest. Diese sollten nicht ihren Stil verändern und sich gezwungenermassen deiner Brand oder deiner CI anpassen – damit erreichst du höchstwahrscheinlich eher weniger deine Ziele auf der Videoplattform und endest mit deiner Botschaft im schlimmsten Fall in einem Shitstorm.
Was unterscheidet TikTok noch von bspw. Facebook oder Instagram?
Ein grosser Vorteil des Videonetzwerks ist, dass du dir als neuer User nicht erst einen Account zusammenstellen und einzelnen Marken oder Personen folgen musst, um mit spassigen Content versorgt zu werden: Auf der “Für dich”-Seite leitet der Algorithmus kontinuierlich passende Videos in deinen Feed – so werden die TikTok User konstant mit Content bespielt, der zu den jeweiligen Interessen passt. Daher ist bei TikTok die reine Grösse der Follower auch nicht ausschlaggebend dafür, ob ein Video viral geht oder nicht: Jedes Video hat auf der Plattform einzeln betrachtet die Chance, einen Hype auszulösen und dementsprechend geliked, geshared und kommentiert zu werden und an Reichweite zu gewinnen, was uns auch Charles Bahr im Interview bestätigte.
TikTok Targeting: spannende Zielgruppen rund um die Generation Z
TikTok ist DIE Plattform, um die nächste Generation von Verbrauchern anzusprechen. Hier tummelt sich die Generation Z, auch noch ein Grossteil der Millennials aka Generation Y und in naher Zukunft auch die Generation Alpha. Dabei ist es egal, ob die Person aus der Grossstadt oder dem Dorf nebenan kommt – auf TikTok ist jeder unterwegs, entweder nur als Konsument oder selbst als Creator. Brands und Corporates haben hier die besten Chancen und ein hohes Potenzial, Ihre Produkte zielgruppengerecht zu platzieren und bei richtiger Umsetzung einen Hype auszulösen.
Spannende Marken buhlen schon jetzt um die Aufmerksamkeit dieser jungen Zielgruppe, seien es 8×4, VW, Nike, Edeka oder Zalando – weit mehr werden mit der Öffnung des Advertisings folgen.
Interessant ist, dass aber auch immer mehr User der vermeintlich “älteren” Generationen ihren Weg zu TikTok finden. Diese finden sich beispielsweise unter dem Hashtag #mumsoverthirty oder ähnlichen, was auch der TikTok-Experte Neil Heinisch beobachtet.
Besonders gut geeignet ist TikTok für Lifestyle-Produkte (vgl. beispielsweise Cookie Bros. oder auch Make-up Produkte), aber auch im Bereich Recruiting und Dienstleistungen erfährt die Plattform vermehrt einen Schub.
TikTok Werbung: Diese Formate solltest du kennen
Wenn du TikTok Ads schalten möchtest, hast du auf der Plattform verschiedene Möglichkeiten, deine Botschaften zu platzieren:
TikTok – TopView: Das Format TopView ist die Garantie für deinen Brand-Boost. Dabei handelt es sich um ein bis zu 60 Sekunden langes Video, welches mit dem Öffnen der App bei jedem User gestartet wird – also 100 % Share of Voice an dieser Stelle. Dieser Werbeplatz ist für 24 Stunden buchbar und die Ad wird bei jedem Neustart der App ausgespielt. Die ersten Sekunden sind dabei nicht skippable, sodass die volle Aufmerksamkeit der User gesichert ist.
Brand Takeover: Ähnlich wie das TopView-Format, nur dass hier der Inhalt durch eine statische oder dynamische Anzeige abgebildet wird. Statische Bilder werden dabei 3 Sekunden lang gezeigt, Videos 3-5 Sekunden.
In-Feed-Ads: Diese Ads erscheinen im “Für Dich”-Feed der User zwischen den Videos anderer Creator. Im selben Look und Feel der anderen Videos kann so ein bis zu 60 Sekunden langes Video mit Ton platziert werden, welches User liken und deren Creator sie folgen können.
Branded Hashtag-Challenge: Vergleicht man die Advertising-Formate mit anderen Plattformen, so läuft diese Format bislang nur bei TikTok und ist sehr erfolgreich. Dabei können Brands einen eigenen Hashtag inklusive entsprechender Aktionen initiieren. Bedeutet: Marken fordern User anhand ihres Hashtags dazu auf, eine gewünschte Aktion auszuführen. Alle Videos werden auf einer Hashtag-Challenge-Seite zusammengefasst. Von Kaufland und Pepsi über KFC, MBW und Ahoj Brause: Mit Hashtag-Challenges konnten schon einige Marken virale Erfolge feiern. Egal, ob tanzen, basteln, kochen oder singen – bei solchen Challenges ist (fast) alles erlaubt – hauptsache man fällt auf.
Branded Effects: Gib den Creatorn auf TikTok etwas an die Hand und beglücke sie mit individuellen und auffälligen Stickern, Filtern oder Spezialeffekten. Durch visuelle Highlights, die deine Brand widerspiegeln, werden Marken in den Vordergrund gerückt und haben die Möglichkeit, auf der ganzen Welt bekannt zu werden.
Wenn du jetzt mehr über TikTok Advertising im Rahmen unseres Digital Marketing Angebots erfahren möchtest, kontaktiere uns gerne ganz unverbindlich.
Mehr über TikTok erfährst du auch in unserem TikTok Roundtable der OMKB, an dem die Top-Experten Mark Mühürcüoglu, Charles Bahr, Samuel Pemsel und Neil Heinisch über die Trends und Don’ts and Dos auf der Videoplattform sprechen.