Neue Marken, neue Marketingansätze, neue Erfolgsgeschichte: Am Start-up Roundtables der OMKB im März 2021 erzählten uns SNOCKS-CEO & -Founder Johannes Kliesch, SUSHI BIKE-Founder Andy Weinzierl und Lena Jüngst, Co-Founder von air up, von ihren ganz persönlichen Erfolgsgeschichten. Welche Schritte sind beim Gründen wichtig und welche digitalen Strategien verfolgen die Unternehmen? Unser OMKB-Co-Host Christoph Steger hat genauer nachgefragt und wir fassen einige Punkte des spannenden Roundtables für euch zusammen.
Die erfolgreichen Social Media Kanäle von SNOCKS, SUSHI BIKE und air up
Gewiss ist: Alle drei Start-ups haben das Online Game definitiv verstanden. Das war aber nicht von Beginn an so. Gerade SNOCKS hat am Anfang bspw. Google Shopping nicht so richtig ans Laufen bekommen. Mittlerweile haben sie sich Unterstützung an Bord geholt und fahren auch mit Google Shopping Erfolge ein. Rising Star bei SNOCKS ist aber eindeutig TikTok – innerhalb kürzester Zeit hat das Start-up dort eine wertvolle Community aufgebaut. Dieses Wachstum konnte Kliesch bisher in der Form auf noch keiner anderen Social Media Plattform beobachten. Mehr als 8.000 Follower stossen jede Woche zur Community hinzu: “Dieses Wachstum wollen wir auch hoffentlich so fortführen. Zwar verdienen wir mit TikTok nicht direkt Geld, aber wir haben bemerkt, dass die Creatives unglaublich gut laufen. Für uns Grund genug, sie auch für Facebook und Co. als Ads zu nutzen. Damit erreichen wir eine sehr hohe Attention, wodurch sich also dann auch TikTok am Ende auszahlt: Wir machen quasi TikTok-Style auf anderen Kanälen und das funktioniert wahnsinnig gut!“
Für SNOCKS gelten jedoch Kanäle wie TikTok und Pinterest nicht direkt als Abverkauf-Plattformen – hier geht das Start-up eher auf Brand Awarness und zeigt Präsenz. “Das grösste Volumen bringen bei uns Facebook und Amazon. Und, was wir ganz neu für uns entdeckt haben: OTTO als Marktplatz. Da starten wir gerade richtig durch und da steckt auch krasses Volumen hinter – das kann ich auch wirklich anderen Händlern empfehlen”, so Snocks-Gründer Kliesch.
Air up ist von Beginn an weit über diverse Social Media Kanäle gestreut: “Wir wollen uns nicht von einer Plattform abhängig machen”, so der Grund hinter der Entscheidung für die breite Streuung laut Mitgründerin Jüngst. Dabei nutzt air up aber nicht gezielt einen Social Kanal für einen bestimmten Funnel-Step – auf jedem Kanal wird der Content gemixt. Sei es um Awareness zu erzeugen oder ein Branding zu generieren. Die Betreuung wird komplett inhouse abgebildet und mit vielen A/B-Testings analysiert, um eigene Learnings direkt zu verwerten.
Die Strategie bei SUSHI BIKE war zu Beginn etwas anders angelegt. Durch die Strahlkraft von Testimonial und Investor Joko Winterscheidt lief das Branding dort zunächst über viel PR-Arbeit. “Wir haben viel ausprobiert”, so Founder Weinzierl. “Man muss bei unseren Produkt jedoch bedenken, dass so ein Fahrrad kein Impulskauf ist – daher haben wir Schwierigkeiten mit dem 7-Tage-Tracking im Online-Bereich. Ausserdem ist es auch ein sehr haptisches Produkt, welches auch gerne getestet werden möchtet. Trotzdem sind wir natürlich auch Online präsent und haben darüber hinaus auch TV und Podcast getestet. Mit dem Ausprobieren von Kanälen sind wir mehr und mehr gewachsen und können beobachten, wie wir dann auch auf den jeweiligen Kanälen wachsen können. Gerade verzeichnet bei uns beispielsweise eine CPO-Printkampagne sehr starke Erfolge.”
Influencer Marketing und Start-ups
Wie stehen die Start-ups eigentlich Influencer-Marketing gegenüber?
SNOCKS beginnt seine Reise in diesem Segment gerade erst. Seit circa drei Monaten ist ein Team-Member voll verantwortlich für die Verankerung des Influencer-Marketings und geht derzeit die ersten grossen Schritte in dem Markt. Gewiss ist aber, dass sie einen grossen Impact durch diverse Kampagnen erwarten.
Air up hingegen hat schon einen grossen Influencer-Stamm zusammen. Die Community darf sich über viele Unboxing und Testing-Videos freuen. “Das ist für uns und unser Produkt ein sehr, sehr wichtiger Kanal. Unsere Flasche ist sehr erklärungsbedürftig. Das können wir beispielsweise in einzelnen Ad-Bildern zum Beginn eines Funnels nicht greifbar genug abbilden”, so Jüngst. Das Start-up muss die Story des Produkts mit der Werbung verknüpfen, damit die Funktion verstanden wird. Stark aufgefallen ist dies auch, als das Start-up mit der Internationalisierung begonnen hat: “In Deutschland haben wir zu Beginn sehr viel PR genossen, auch durch u. a. Finanzierungsrunden mit Ralf Dümmel und Frank Thelen. International haben wir das Thema PR erstmal gar nicht richtig fokussiert. Dadurch haben wir dann aber gemerkt, dass man air up gegenüber erstmal misstrauisch war. Gerade dann ist Influencer-Marketing natürlich ein Segen, da so schnell und gezielt Vertrauen aufgebaut werden kann und man sich so als Marke Erfolge sichern kann.” Daher hat bei air up gerade zu Beginn eines Markteinstiegs Influencer-Marketing einen besonders hohen Stellenwert.
Auch Andy Weinzierl findet das Thema Influencer-Marketing für SUSHI BIKES spannend: “Wir haben da auch schon sehr gute Kampagnen über die Bühne gebracht. Problematisch ist bei uns natürlich das Produkt-Value. Ich hätte gerne ein Produkt, welches ich einfach ausstreuen kann. Das ist bei uns einfach schwierig, an der Stelle bspw. mit Mikro-Influencer zu arbeiten”, so Weinzierl. Generell verfolgt das Unternehmen auch eine Null-Discount-Policy, sodass über Influencer auch keine Gutscheincodes in Umlauf gebracht werden können. Generell bekommt das SUSHI-Bike Team viele spannende Anfragen – mal sehen, welche Kooperationen dort in Zukunft noch Zustande kommen.
Vielen Dank an der Stelle noch mal an Lena Jüngst, Johannes Kliesch und Andy Weinzierl für den wirklich sehr kurzweiligen und interessanten Austausch bei der OMKB 2021.